Mein erstes Meerwasseraquarium
Vor etwa 20 Jahren, so etwa anfang der 80ger betrieb ich als damaliger Student mit wenig Geld und noch weniger Ahnung von der Meerwasseraquaristik mein erstes Miniriff-Aquarium. Ein 80x35x40 cm kleines Becken mit integrierter Biofilterkammer, einem kleinen Luftheberabschäumer und 2 Maximal Biofilterpatronen, auch durch einen Luftheber betrieben.
Gesamtansicht des Beckens etwa 1980 mit blauem Riffbarsch und einem kleinen gelben Doktor.
Die Caulerpa Algen mussten regelmäßig zurück geschnitten werden bei dem Überangebot an Nährstoffen
Die Strömung erzeugten damals 2 1000L Powerhead Pumpen, die mit Zeitschaltuhren abwechselnd geschaltet waren. Der selbstgebaute Beleuchtungskasten bestand aus 4 18W T8 Röhren, 2 Osram Lichtfarbe 11 und 2 Osram blau.
Einfacher Pflegling, der Röhrenwurm Sarbella indica.
Die integrierte Biofilteranlage und die Verwendung von unbehandeltem Leitungswasser ließen es an Nitrat und Phosphat nie mangeln. Calcium und Phosphatwerte wurden auch schon ermittelt, konnten aber außer mit Wasserwechsel und Kalkwasserzugabe nicht beeinflusst werden. Für Magnesium gab es noch gar keine Tests.
Damals auch schon erfolgreich zu pflegen: Füllhornkoralle Claviularia viridis
Das Angebot an Händlern beschränkte sich auf ganze 2 Händler in meiner Region, einmal die Firma Zoo Hoppe in Koblenz (Löhr Center), mir einem für damalige Verhältnisse beachtlichen schönen achteckigen Schaubecken, und der Firma Biotop Aquaristik in St. Augustin bei Bonn. Dort kann ich mich an eine Meerwasser-Hausmesse mit über hundert Teilnehmern und interessanten Meerwasservorträgen von damals erfolgreichen Autoren erinnern.
Diese Blasenkoralle Pleogyra sinuosa braucht wenig Licht nesselt aber stark,
Sie streckt Nachts ihre Kampftenakeln aus, daher ist auf Sicherheitsabstand zu benachbarten Tieren zu achten.
Das Tierangebot war damals schon recht vielseitig. An Fischen wurde damals fast alles importiert was wir heute auch kennen. Zu dieser Zeit gab es ja auch noch weit mehr reine Fisch-Aquarianer. An Korallen wurden viele großpolypige Arten importiert. Leder- Weich- und Hornkorallen, sowie jede Mende Scheiben und Krustenanemonen. Kleinpolypige Steikorallen waren damals gar nicht zu finden.
Die damaligen Technikhighlights waren Leuchtstoffröhren, in einem flachen Leuchtkasten eingebaut, die in sich gedreht waren und genau 6000 Kelvin haben sollten. Auch musste jedes neue Meerwasseraquarium einen monströsen Rieselfilter mit allerlei aus heutiger Sicht untauglichem Filtermaterial haben. Biobälle zur Ansiedlung von Bakterien waren auch groß in Mode.
Von einem Urlaub auf den Kanaren brachte ich mir 2 Erdbeerrosen und jede Menge Glasgarnelen mit. Die Erdbeerrosen waren gut haltbar, den Glasgarnelen war es in meinem Becken wohl zu warm ?
Als dann nach meinem Studium ein Wohnungswechsel stattfand und Frau und Kinder kamen wurde das Becken abgebaut.